Klassische Pflege alter Menschen im Krankenhaus

Die Verantwortung für eine angemessene Versorgung mit Krankenhäusern und Krankenhausbetten liegt bei den Ländern. Sie stellen Krankenhauspläne auf und entscheiden über die Zulassung von Krankenhäusern. 2021 gab es insgesamt 1.887 Krankenhäuser mit rund 484.000 Betten. Die gesundheitliche Versorgung gliedert sich in drei wesentliche Bereiche: Die Primärversorgung (ambulante Behandlung durch niedergelassene Ärzte), die Akutversorgung (stationäre Versorgung im Krankenhaus) und die Rehabilitation. Eine repräsentative Umfrage zwischen 2020 bis 2022 ergab, dass 46 Prozent der Befragten die Versorgung in deutschen Krankenhäusern für gut halten.

Leider gibt es keine Informationen, unter welchen Umständen diese Umfrage zustande gekommen ist und wie die Datenerhoben wurde expressive, wer befragt wurde. Denn leider machen beispielsweise alte Menschen immer wieder völlig andere Erfahrung, die mit irgendwelchen Studien so gar nichts zu tun haben.

Hier einmal ein Erfahrungsbericht von Herrn Thomas Mack, Inhaber der Firma Paradicta Mack & Hafeneth GbR. Die Firma stattet Praxen, Kliniken und Kanzleien mit Spracherkennungs- software aus.

Außerdem bieten sie Contergangeschädigten in Deutschland der Schweiz und Österreich (bei Bedarf auch im nichtdeutschen Ausland) kostenlose Seminare – inklusive Hard- und Software – zum Erlernen des Gebrauchs von Spracherkennungssoftware an. Wenn Sie contergangeschädigt sind oder Contergangeschädigte kennen, sprechen Sie Herrn Mack gern an.

Und nun zu seinem Bericht:

Vor 14 Tagen kam mein 83 Jahre alter Vater ins Krankenhaus. Es war Wochenende. Auf der gesamten Station arbeiteten nur zwei Schwestern. Sie gingen gemeinsam in die Pause, sodass kein Personal mehr anwesend war.

Mein Vater war gestürzt und hatte einen Riss im Knochen. Als ich ihn im Krankenhaus besuchte, waren die Bettgitter hochgezogen und er hatte (so dachte ich) mental stark abgebaut.

Da es im Krankenhaus zur Begegnung mit einem Covid-Kontaktpatienten gekommen war, wurde er isoliert. Ein riesiges leeres Zimmer, mit hochgezogenen Bettgittern.

Drei Tage später kam er in die Kurzzeitpflege und konnte kaum noch sprechen. Am nächsten Morgen hatten die Pfleger(innen) Schwierigkeiten, ihn aufzuwecken.

Dann holte ich für ihn seine Medikamente in der Apotheke, um sie am nächsten Tag zur Kurzzeitpflege zu bringen. Ich erhielt eine ganze Einkaufstüte voller Pillen und Säfte. Also recherchierte ich jedes einzelne Präparat und siehe da, ich fand Melperon und Mitrazapin. Medikamente gegen Depression und Schizophrenie oder wie mir eine Altenpflegerin erklärte es im Fachjargon heißt „man hat ihn abgeschossen“.

– Wir haben also die Bettgitter, was unter Freiheitsberaubung fällt

– Psychoparmaka, was unter Körperverletzung und Medikamentenmissbrauch fällt

– Eine völlig unterbesetzte Krankenstation, was unter Fahrlässigkeit läuft

– und ein Interieur, was an einen dystopischen Horrorfilm im Arkham Asylum erinnert.

Hätte ich die Medikamente nicht recherchiert, wäre mein Vater womöglich später nicht wieder aufgewacht.

In Deutschland als einfacher alleinstehender Rentner zum Pflegefall zu werden, ist ein Alptraum. Dabei sind wir, die wir dieses System leben und am Leben halten, die Rentner von Morgen.

Unser Land ist zu einer Katastrophe geworden

Damit endet der Bericht von Herrn Mack.

Doch was tun, wenn ein Angehöriger so katastrophal behandelt wird?

Wenn Sie sich über die Versorgung von älteren Menschen in einem Krankenhaus beschweren möchten, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zunächst konfrontieren Sie die Krankenhausleitung mit dem Problem.

Wenn Sie mit der Antwort nicht zufrieden sind oder das Problem nicht gelöst wird, können Sie sich an die Beschwerdestelle des Krankenhauses wenden.

Auch die Patientenfürsprecher im Krankenhaus können bei Problemen unterstützen und als Vermittler fungieren.

In Deutschland gibt es außerdem unabhängige Patientenberatungsstellen, die Ihnen bei der Beschwerde helfen.

Darüber hinaus können Beschwerden bei den zuständigen Aufsichtsbehörden wie dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder der Heimaufsicht eingereicht werden.

Zudem ist es ratsam, sich bei der zuständigen Krankenkasse zu erkundigen, da diese in einigen Fällen auch bei der Klärung von Versorgungsproblemen behilflich sein kann.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Straftat begangen wurde, sollten Sie sich an die Polizei wenden.

Links Für Beschwerden sind diese beiden Links gut geeignet:

(2) Beschwerden über Krankenhäuser – Bundesgesundheitsministerium (BMG). https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/buergertelefon/beschwerden-ueber-krankenhaeuser/

(3) Beschwerdeweg als Patient – Patientenberatung. https://www.patientenberatung.de/de/informationen/recht/beschwerdeweg-als-patient-oder-patientin

Links: weitere Informationen

[1] https://www.msdmanuals.com/de/heim/spezialthemen/behandlung-im-krankenhaus/behandlung-im-krankenhaus-f%C3%BCr-%C3%A4ltere-menschen

[2] https://taz.de/Aeltere-Menschen-in-Krankenhaeusern/!5431663/

[3] https://www.pflege.de/pflegegesetz-pflegerecht/sgb/kostentraeger-fuer-pflegebeduerftige/

(4) Pflegebedürftige | AOK. https://www.aok.de/pk/pflege-im-alltag/pflegebeduerftige-pflege-richtig-organisieren/

[5] https://www.tagesspiegel.de/politik/kliniken-machen-kasse-mit-alten-patienten-4530298.html

[6] https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/pflege-im-heim/pflegeheim-kosten-bei-abwesenheit-10795

[7] https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/medikamente/nebenwirkungen-medikamente/demenz-durch-krankenhaus