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Okt 15 2015

MS und Entspannung

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Gestern ging es in meinem Vortrag um Entspannung bei MS. Die einhellige Meinung war, dass die meisten MSler gern mehr Zeit für sich hätten. Allerdings stellte sich auch heraus, dass die meisten Menschen unter Entspannung die rein physische Komponente verstehen. Als ich erklärte, dass sich Entspannung auch auf den Geist und die Seele erstrecken muss, sah ich in fast ausschließlich fragende Augen.

Körper

Den meisten Menschen ist zumindest ansatzweise klar, dass Entspannung körperliche Ruhe bedeutet. Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten der Entspannung. Einfaches Relaxen, sich mit einem Kaffee auf den Balkon setzen oder zum Fenster hinausschauen.

In diesen Bereich fällt gleichfalls Sport. Ob ruhige sportliche Betätigung wie das Bahnenschwimmen, stärkere Betätigung wie das Joggen oder eine Marathonvorbereitung oder gar lange Radtouren. Alles kann, wenn es den Körper nicht überlastet, zu seiner Entspannung beitragen. Auch unser Bewegungsmuster, ob wir uns überhaupt bewegen oder ob wir gar eine schlechte oder gute Körperhaltung einnehmen, kann durchaus zum Bereich Spannung / Entspannung gezählt werden.

Neu war für die meisten Teilnehmer dagegen, dass auch die Ernährung bzw. richtige Ernährung als Entspannung für den Körper angesehen werden kann. Doch prinzipiell ist das einsichtig, wenn man sich überlegt, wie der Körper oft durch falsche Nahrung und Gifte belastet wird. Rauchen wir, muss der Körper die Giftstoffe herausfiltern, trinken wir Alkohol, muss der Körper das Gift aus dem Blut filtern. Dasselbe gilt für Industrienahrungsmittel und Zusätze zu Lebensmitteln. Aber auch eine Reihe von Lebensmitteln belasten den Körper eher, als dass sie ihm Entspannung verschaffen. Giftstoffe / belastende Stoffe sind sicher keine Entspannung für ihn. Dagegen ist eine ausgewogene, nicht übermäßige Ernährung sehr wohl in den Bereich der Entspannung zu versetzen. Wir tun dem Körper etwas Gutes und er fühlt sich wohl.

Die Seele

Zu verstehen, dass auch die Seele ihre Zeit der Entspannung benötigt, war dagegen recht einfach, wenn es um gewisse Verfahren ging. Die meisten hatten von unterschiedlichen Techniken zumindest schon einmal gehört. Hier seien beispielhaft die Meditation, Autogenes Training, emotionale Entspannungstechniken oder Achtsamkeitsübungen genannt.

Schwieriger war es allerdings zu vermitteln, dass auch der Umgang mit sich selbst Spannung oder Entspannung bedeuten. Gerade wie wir mit uns im Alltag umgehen, löst häufig Stress aus. Da sind wir erschöpft und meinen immer noch ein Quäntchen Energie aus uns herauspressen zu müssen. Was? Wir sind zum Umfallen müde? Heißer Kaffe, doppelt viel, doppelt stark. Das schaffen wir auch noch. Und für uns selbst etwas einfordern? Quatsch! Ich brauche doch nichts. Wirft mir jemand Unflätigkeiten an den Kopf – da demonstriere ich doch gleich mal, dass mir das so gar nichts ausmacht. Heulen kann ich schließlich, wenn ich zuhause bin – oder vielleicht merke ich schon gar nicht mehr, wie sehr mich das kränkt?

Geist

Auch hier waren durchaus Verständnislücken zu füllen. Es scheint, dass gerade MSler die Ausbeutung ihrer selbst auf die Spitze treiben. Nicht genug Schlaf, keine geordnete Lebensweise, wenig Bewegung, abends nicht in die Falle kommen, Gedankenkreisen, ein gruselig schlechtes Zeitmanagement, den Tag mit zu vielen Tätigkeiten vollstopfen. All das sind Faktoren, die den Geist schnell erschöpfen und eine Verschlechterung der Symptome begünstigen. Wobei nicht vergessen werden darf, die Grenzen für Spannung zwischen Körper, Geist und Seele sind fließend.

In diesem Sinne

Achten Sie auf sich

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