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Okt 24 2020

Streik – Sinn und Unsinn von Gewerkschaften

In Hamburg streikt mal wieder der Öffentliche Dienst. Die Leute können mit ihrem Geld nicht umgehen, also brauchen sie mehr. Dazu hat die Gewerkschaft reihum die einzelnen Institutionen des Öffentlichen Dienstes zum streiken aufgehetzt – und alle alle kamen. Am 21.10. waren die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen (Bibliotheken) dran. Tatsächlich haben sich nur zwei daran beteiligt. Aber natürlich die, in die ich musste.

Einen Tag vorher rief ich kurz vor Schließung an, ob sie auch streiken würden – und es wurde mir versichert, dass sie geöffnet hätten. Am nächsten Tag fuhr ich bei Wind und strömendem Regen dorthin. Die Straßenverhältnisse sind schon bei gutem Wetter fürchterlich. Wie Sie sich denken können, war geschlossen. Eine Frechheit. Nicht nur, dass diese ‘Dame‘ mich belogen hat, machte sich der Filialleiter am nächsten Tag über mich noch lustig. 

Warum ärgert mich das so? ich war selbst nicht nur Gewerkschaftsmitglied, sondern auch Vertrauensfrau – und komme zu keinem positiven Ergebnis bezüglich Gewerkschaften. Es geht diesen Personen nur um legitimierten Krawall.

  • Sie wollen die Solidarität der Öffentlichkeit, terrorisieren diese aber, indem sie die Arbeit einstellen. Ob es sich um Behördenschließungen oder Bibliotheksschließungen handelt. 
  • Sie wollen X % mehr, verweigern aber die Auskunft, wie viel der Einzelne tatsächlich verdient. Zwar gibt es einen Tarifvertrag, doch der ist so gesplittet, dass es unmöglich ist, herauszufinden, wie viel der einzelne bekommt. Wenn ich aber nicht weiß, wie viel ein Mensch verdient, kann ich gar nicht beurteilen, ob das angemessen ist – und um wie viel er mehr haben will.
  • Sie wollen immer mehr Geld, erhalten aber immer mehr Arbeitserleichterungen, um sich mehr um die Kunden zu kümmern. Diese Arbeitserleichterungen werden ihnen zwischenzeitlich von den Kunden und einem Haufen Technik abgenommen.

Von der Mehrzeit, die sie nun für die Kunden zur Verfügung haben sollten, haben die Kunden jedoch nichts, weil ihre allgemeinbildung meist so schlecht ist, dass sie auf die meisten Fragen keine antwort geben können. Da wird dann bei Wikipedia gegoogled. Doch Wikipedia hat zu 40 % Fehlinformationen. Man weiß nur nicht, welche 40 % das sind. Und googlen kann der geneigte Kunde selbst.

Und dann die Kosten. Wie blöd muss man sein, Herrn Bsirskes hohen Lebensstil zu finanzieren? Der Mann macht (nicht verdient) Millionen im Jahr. Dazu kommen noch diverse Aufsichtsratspöstchen, für die er ebenfalls Millionen einstreicht.


Rechenbeispiel
Lohn- oder Gehaltserhöhung
Die Mitgliedschaften in Berufsvereinigungen oder Vertretungen von bestimmten Berufen, kostet in aller Regel zwischen 0,6 – 1 Prozent Ihres Bruttoeinkommens, nicht einmal des Nettos. Somit kann es durchaus sein, dass Sie hier richtig viel Geld lassen.

Stellen Sie sich ein Gehalt von 3.000,- € vor (ich weiß, bei vielen Menschen bleibt es bei der Vorstellung. Doch da Prozentzahlen Verhältniszahlen sind, lässt sich das leicht auf Ihr mickeriges Gehalt herunterbrechen.)

Fast 20 Prozent gehen ab für Sozialleistungen. Auf Basis der Lohnsteuerklasse und des Bruttoeinkommens wird die Lohnsteuer ermittelt. Somit können Sie davon ausgehen, dass gut 30 Prozent Ihres Gehaltes (und Lohns) abgehen.

Haben Sie beispielsweise ein Gehalt von 3.000 Euro, bei Lohnsteuerklasse 1:
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Gehalt 3.000,00
Lohnsteuer 405,17
Soli 22,28
ohne Kirche 0,00
Krankenversicherung 235,50
Pflegeversicherung 53,25
Rentenversicherung 279,00
Arbeitslosenversicherung 36,00
Zusammen 1.031,20

Bleiben Ihnen 1.968,80 €.

Da aber der Betrag zur Berufsvereinigung 1 Prozent des Bruttogehaltes sind, also noch einmal 30,- €, haben Sie dann nur noch 1.938,80 €. Jeden Monat.

30 x 12 = 360,- € kostet Sie die Gewerkschaft pro Jahr.

Wenn diese Vereinigungen jedoch um Gehaltserhöhungen beim Arbeitgeber ‘kämpfen‘, kommen dort kaum 3 Prozent mehr heraus. Für dieses Rechenbeispiel also gerade mal 90,- €. Das sind dann 3.090,- €. Zukünftig erhält die Vereinigung aber dann 30,90 €.

Und die Abzüge erhöhen sich natürlich auch entsprechend, so dass es immer weniger wird:
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Gehalt 3.000,00
Lohnsteuer 427,83
Soli 23,53
ohne Kirche 0,00
Krankenversicherung 242,57
Pflegeversicherung 54,85
Rentenversicherung 287,37
Arbeitslosenversicherung 37,80
Zusammen 1.073,23

bleiben Ihnen 2.016,77 €

Das heißt, von 90,- € bleiben Ihnen gerade einmal 47,97 €. Davon nun die 90 Cent mehr für die Berufsvereinigung abgezogen, bleiben Ihnen 47,07 €.

90,00 €   – 100,00 %
47,07 €   –   52,30 %

Aber Sie haben im Jahr nun Kosten von 30,90 x 12 = 370,80 €. Ist es das wirklich wert? Möchten Sie weiterhin die Vorstände in diesen Berufsvereinigungen bezahlen? Oder wollen Sie sich vielleicht einmal weiterentwickeln und selbst Ihren Chef nach einer Gehaltserhöhung fragen?
Alternativ den Betrieb wechseln?

Übrigens erhalten sie für jeden Streiktag nur 60 Prozent Ihres Einkommens.

3.000,- 30 Tage = 100,- € Gehalt / Tag.

100 % – 100,- €
  60 % –   60,- €  (Das ist Zufall, dass das gerade 100,- € sind)

An einem Streiktag verdienen Sie somit nur 60,- € brutto. Ihnen fehlen also 40,- €.

Das heißt, jeder Streiktag kostet Sie fast die Gehaltserhöhung für einen Monat. Wenn Sie drei Tage streiken, geht Ihnen faktisch drei Monate die Gehaltserhöhung fast völlig flöten.

2018 entfielen auf jeden Arbeitnehmer 18 Streiktage. Da die meisten Arbeitnehmer nicht streiken, können Sie sich leicht ausrechnen, was das den einzelnen Streikenden gekostet hat. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass diese Tarifverträge nur auf 36 Monate abgeschlossen werden.
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