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Mai 16 2020

Stromsparen – der Herd

Von meinen Sparvorschläge kennen Sie sicher schon den einen oder anderen. Vorab nur soviel. Wenn Sie diese Tipps beherrschen, sind Ihre Energiekosten so niedrig, dass Sie sie bei Rechnungserhalt in einer Überweisung tätigen könnten. Dies unterstützt die Übersichtlichkeit über Ihr Konto, Sie haben eine Buchung pro Monat weniger und können einen höheren Betrag ansparen. Aber davon später mehr.

Auf jeden Fall werden Sie erschüttert sein – und bei der nächsten Abrechnung erstaunt, um wie viel sich Ihr Verbrauch verringert hat. Und denken Sie an Ihr Strombuch. Doch nehmen wir uns jetzt die einzelnen Stromverbrauche vor und schauen, wie Sie dort sparen können:

 

Der Herd (Wie man kocht, beschreibe ich in meinem Buch ‘Hertha Kerz sagt … Kochen‘)

Der Herd ist eine der größten Stromverbraucher. Wenn Sie ihn jedoch effektiv nutzen, wird er zu einem kleinen Stromverbraucher. Gasherde funktionieren, wenn die Flamme an ist und verbrauchen kein Gas mehr, wenn die Flamme aus ist.

 

  • Nutzen Sie Metall- / Edelstahltöpfe mit Glasdeckeln. Aber: Sie gibt es oft in einem Satz beim Discounter. Dabei sind immer ein, zwei Behälter bei, die Sie gar nicht benötigen; einen Milchtopf, eine Kasserolle, ein Spaghettitopf oder was immer. Prüfen Sie, ob dieser Gesamtpreis für die Teile, die Sie benötigen angemessen ist oder höher, als kauften Sie die Töpfe, die Sie benötigen, einzeln. Oft kann der vergleichsweise niedrige Preis im Discounter genau nur deshalb gehalten werden, weil Behälter dabei sind, die der Kunde nicht benötigt. Da das Set dann aber aus vielen Teilen besteht, glaubt der Kunde, er mache ein Schnäppchen – und die überflüssigen Behälter stehen bei ihm herum. Aber dafür hat er mehr Geld ausgegeben, als er hätte müssen, wenn er sie einzeln gekauft hätte. Und verfallen Sie nicht in den Irrglauben, wenn Sie beispielsweise einen Riesensuppentopf haben, dass Sie plötzlich riesige Mengen Suppe kochen. Der Kauf dieses Kochsets verändert Ihre Gewohnheiten nicht. Wenn Sie also vorher keine Verköstigungsmengen für Armeen Suppe gekocht haben, werden Sie es nach dem Kauf auch nicht.
  • Kaufen Sie keine Metalltöpfe, deren Griffe oder Topfdeckelgriffe aus Kunststoff sind. Sie müssen aus Metall sein.
  • Pfannen haben meist Kunststoffgriffe. Das lässt sich nur schwer ändern. Aber es gibt auch Gusseiserne Pfannen, die vollständig aus Metall sind.
  • Achten Sie beim Kauf von Töpfen und Pfannen auf stabile Griffe und ob diese stabil an den Gerätschaften angebracht sind. Es ist echt gefährlich, wenn Sie den Kartoffeltopf vom Herd nehmen und plötzlich ein Griff abbricht. Sie verbrühen sich und der Inhalt liegt auf dem Küchenboden. Dass Sie nicht nur sauber machen müssen, sich verletzt haben und außerdem nichts zu essen haben, brauche ich nicht zu erwähnen. Der Inhalt einer Pfanne kann durchaus zwei Kilo schwer werden.
  • Nutzen Sie Töpfe in der Größe der Herdplatten. Gern bei diesen Kochsets sind beispielsweise Milchtöpfe mit einem Boden, dessen Durchmesser kleiner oder größer ist, als der der kleinsten Herdplatte. Da haben Sie beispielsweise ein Viererset von drei Töpfen und einem Stiltopf mit Durchmessern von 16, 18 und 20 Zentimetern, Ihre Herdplatten haben aber 15 und 18 Zentimeter Durchmesser. Finger wech! Wenn Töpfe über die Herdplatten hinausragen, kochten die Lebensmittel unterschiedlich schnell, je nachdem, ob Sie in der Mitte des Topfbodens liegen, oder am Rand. Kein Mensch rührt regelmäßig das Kochgut um, da es matschig wird. Dennoch kosten solche Sets durchaus 60,- € und mehr.
  • Pfannen dagegen sollten einen Durchmesser von 28 cm haben, da in ihnen häufig unterschiedlich stark bratende Lebensmittel zubereitet werden (siehe auch mein  Buch Hertha Kerz sagt … Kochen).
  • Heben Sie Glasdeckel nicht an um zu gucken, ob die Suppe schon kocht. Der Topf verliert damit Energie und braucht mehr Strom um die Speise auf Kochtemperatur zu bringen oder zu halten.
  • Setzen Sie Töpfe und Pfannen sofort auf die Platten, wenn Sie sie anstellen – es ist ein Irrglaube, dass die Platte erst heiß sein muss, um den Kochvorgang in Gang zu setzen. Die Platte erhitzt den Topf von Anfang an. Erst wenn er heiß ist, wird auch das Kochgut darin heiß.
  • Kochen Sie möglichst alles, was Sie kochen müssen, in einem Rutsch, damit die Platten nicht dauernd erhitzt werden, abkühlen und wieder erhitzt werden müssen. Dies verbraucht unnötig Strom, da die Platten anfangs viel Energie benötigen, um heiß zu werden, der Herd während des Kochens und Bratens dann aber immer nur Energiestöße in die Platten schickt, um die Temperatur zu halten.
  • Kochen Sie gleich die doppelte Menge für den nächsten Tag mit. Man kann Gerichte auch zwei Tage hintereinander essen.
  • Achten Sie darauf, das Essen nicht zu zerkochen. Kochen Sie es nur, solange es nötig ist. Gemüse mit Biß schmeckt nicht nur besser, sondern spart auch noch Strom und schützt Vitamine.
  • Führen Sie deshalb eine Tabelle, wie lange die einzelnen Gemüse tatsächlich kochen müssen, bis sie essbar sind. Sie werden sich wundern, wie sich diese Zeiten verkürzen und damit auch die Zeiten der Stromnutzung.
  • Halten Sie Speisen nicht warm, sondern wärmen Sie sie bei Bedarf auf.
  • Überhitzen Sie Pfannen nicht. Dies geht ins Geld und macht die Beschichtung der Pfanne kaputt. Das Bratgut klebt an, die Pfanne lässt sich schwerer säubern. Es ist übrigens ein Mythos, dass Teflon giftig sei. Teflon ist nicht gleich Teflon. Teflon ist vielmehr ein Sammelbegriff für eine bestimmte Art von Antihaftbeschichtungen. Ist die Oberfläche beschädigt und essen Sie es mit, geht es ganz normal durch den Verdauungstrakt ins Klo. Alles was mit Lebensmitteln in Berührung kommt, ob Klebstoffe für Tüten, für Aufkleber auf Äpfeln, Verpackungen oder eben diese Beschichtung, müssen lebensmittelecht sein. Diese Art Teflon ist es auch.
  • Braten Sie, wenn nötig, scharf an, stellen Sie den Herd dann aber auf eine mittlere Stufe und vergessen Sie das herrunterschalten nicht.
  • Wollen Sie alte Brötchen aufbacken, schneiden Sie sie in Scheiben, nutzen Sie die Pfanne und nicht den Backofen, wenn Sie sowieso braten.
  • Denken Sie daran, dass sich die Blitzplatte extrem schnell erhitzt, deshalb heißt sie Blitzplatte. Mit Ihr sind Töpfe und Pfannen sehr schnell heiß – und überhitzt. Stromverschwendung.
  • Stellen Sie die Blitzplatte, wenn Sie eine Pfanne drauf haben, sieben Minuten vor dem Abschluss des Bratvorgangs ab, Töpfe fünf Minuten. Die Resthitze, gerade der Blitzplatte brät noch enorm lange nach. Bei Ltöpfen aber auch die normalen Platten.
  • Töpfe und Pfannen müssen einen planen, geraden Boden haben, der zwischenraumfrei auf der Herdplatte aufliegt. Ist Platz zwischen Topf- oder Pfannenboden und Herdplatte, verschwenden Sie Energie. Bei Billigprodukten Töpfe Pfannen, verzieht sich manchmal der Boden nach längerem Gebrauch. Prüfen Sie einerseits die Böden regelmäßig, andererseits, ob trotzdem ein Billigprodukt für Sie preiswerter ist, als ein Topf für viel Geld.
  • Töpfe und Pfannen für viel Geld sind Prestigeobjekte, müssen aber nicht sein. Eine Pfanne beim Discounter für rund 30,- € tut ihren Dienst lange und ohne Murren, wenn Sie mit Ihr anständig umgehen.
  • Metalltöpfe sind eh kaum tot zu kriegen.
  • Pfannen sollten eine bestimmte Größe nicht unterschreiten. Kleine Pfannen fassen nicht viel. Essen Sie viel Fleisch, reicht sie. Essen Sie dagegen viel Gemüse, muss eine Pfanne mit einem Durchmesser von 28 cm her. Essen Sie gemischt, nutzen Sie eine 28-cm-Pfanne
  • Pfannen sollten möglichst hoch sein, keinen schrägen, sondern geraden Rand haben und einen Glasdeckel mit Metalldeckelgriff besitzen.
  • Backen Sie wenn möglich, nicht nur ein Backblech. Wenn Sie auch noch etwas zu Kochen haben, stellen Sie das Kochgut in einem Metalltopf mit Metallgriffen auf den Rost im Backofen, der auf der untersten Schiene eingeschoben ist. Dann kann es gleich mitkochen. Wenn Ihre Töpfe Kunststoffgriffe haben, nutzen Sie eine Auflaufform
  • Stellen Sie niemals etwas direkt auf den Boden des Backofens. Stellen Sie niemals Pfannen und Töpfe mit Kunststoffgriffen in den Backofen.
  • Schieben Sie das Back- und Kochgut in den Herd und stellen Sie ihn an – heizen Sie ihn nicht vor. Die heutigen Materialien, mit denen Herde innen beschichtet sind, machen das unnötig.
  • Stellen Sie den Backofen fünf Minuten vor Ende der Backzeit ab. Der Backofen ist noch lange heiß. Haben Sie es nicht eilig, können Sie ihn auch bis zu 15 Minuten vorher abstellen und den Backvorgang um zehn Minuten verlängern. Beispiel: ein Backvorgang soll 60 Minuten dauern. Bei der ersten Methode stellen Sie den Backofen nach 55 Minuten ab und nehmen das Backgut nach 60 Minuten heraus. Bei der zweiten Methode stellen Sie den Backofen nach 45 – 50 Minuten ab – und lassen das Backgut insgesamt 70 Minuten im Herd. Backen Sie regelmäßig, ist das eine immense Stromersparnis.
  • Backöfen sind keine Raumheizungen.
  • Lassen Sie die Küche mindestens einmal die Woche, besser zwei oder drei Tage kalt. Hier gibt es dann belegtes Brot, kalte Salate mit Speisen von gestern oder Rohkost, Süße Teilchen oder was auch immer. Es gibt viele schmackhafte kalte Gerichte.

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