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Aug 02 2015

Selbstvertrauen in der täglichen Bewegung

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Als MS-Neuling nehmen Sie vermutlich Ihren Körper aktuell neu wahr. Hat er bisher mehr oder wenig, wie selbstverständlich seinen Dienst getan, fühlen Sie sich von ihm jetzt vielleicht im Stich gelassen. Taubheitsgefühle, Bewegungsstörungen in unterschiedlichem Maße, Gangunsicherheiten und Gleichgewichtsstörungen machen Ihre Bewegungsabläufe, die bisher recht fließend waren, zu einer ziemlich holperigen Angelegenheit.

Hatten Sie bisher nie darauf geachtet, wie Sie die Bewegungsfolge „Gehen“ absolvierten, müssen Sie jetzt vielleicht auf jeden einzelnen Schritt achtgeben.

Haben Sie sich morgens beim Frühstückmachen gern mit Ihren Lieben unterhalten, werden Sie nun ganz still, wenn Sie den Kaffee aufbrühen, da Sie sich konzentrieren müssen, um nicht – wie gestern vielleicht – den Filter umzuwerfen.

Und gingen Sie letzte Woche mit Ihrem Mann oder Ihrer Frau zu seinem oder ihrem Geburtstag ins Restaurant und feierten mit einem guten Essen, graust es Sie vielleicht heute, allein bei dem Gedanken, da Sie wissen, dass Sie sich wieder bekleckern werden.

Ja! Kein Zweifel! Ihr Bewegungsspektrum hat sich verändert. Doch es ist nicht Ihr Körper. Vielmehr ist es Ihr Gehirn. Ihr Bewusstsein befielt dem Gehirn, einen Schritt vor den anderen zu setzen, den Wasserkocher hochzuheben und Wasser zum Kaffeeaufbrühen in den Filter zu gießen, oder die Gabel zum Mund zu führen. Und Ihre Arme und Beine wollen es auch. Nur die Reizübermittlung vom Gehirn zu Ihren Extremitäten, über die Nervenbahnen, funktioniert nicht richtig. Und das führt zu den Fehlleistungen Ihrer Gliedmaßen.

Nehmen Sie es ihnen nicht übel. Sie können nichts dafür. Vielmehr will Ihr Körper Sie in all Ihrem Tun unterstützen. Und das kann er auch wieder lernen. Es gibt in der Sportpsychologie viele Untersuchungen, die das Selbstvertrauen und unterschiedliche menschliche Leistungsniveaus in Verbindung bringen. Und immer wieder sind die Ergebnisse, die gleichen: Mehr Selbstvertrauen in sich und seine Fähigkeiten = Höhere physische Erfolge

Nun müssen Sie nicht gleich, nur weil Sie Multiple Sklerose haben, Hochleistungssportler oder gar Olympionike werden. Eine Nummer kleiner reicht auch schon. Lernen Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten wieder Laufen und koordiniertes Hand-eln.

Anzunehmen ist, dass Ihnen Ihr Neurologe, Physiotherapie verschrieben hat. Und sichergehen Sie auch regelmäßig dorthin. Ob dem nun so ist oder nicht: Sie können daneben in Ihrem Alltag noch sehr viel mehr tun, um Ihren Körper darin zu unterstützen, seine alte Leistungsfähigkeit, zumindest jedoch einen großen Teil davon, wiederzuerlangen.

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