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Mai 04 2020

Sparen bei der Beförderung – Fahrrad

Fahrrad

Somit kommt für mich nur das Fahrrad infrage. Ich bin schneller, sicherer, flexibel und kann tun und lassen, was ich will, wann ich es will und wie ich es will. Bis zu einem Fahrtweg von 20 Kilometern ist es das optimalste Fortbewegungsmittel – und zwar bei fast jedem Wetter. Sollte ich eines Tages nicht mehr auf einem Zweirad fahren können, besorge ich mir ein Dreirad oder sogar ein Lastenrad, welches auch oft drei Räder hat. Dreiräder gibt es dabei in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Mit kleinen, größeren und großen Hinterrädern. Mit e-Antrieb und ohne. Gehen die Beine gar nicht mehr, wird es ein Handbike. Auch dort gibt es geniale Teile. Überlegen Sie sich aber vorher das Abstellen des Rades. In den Keller tragen ist dann nicht mehr.

Zu den Kosten: Es gibt kein besseres Preis- / Leistungsverhältnis. Sie benötigen ein Rad. Dieses kann durchaus gebraucht sein. Heutzutage und die letzten 20 Jahre, sind alle Rahmen extrem sicher. Es muss schon ein Auto drübergefahren sein, damit der Rahmen irgendwann bricht. Sie benötigen also ein Rad und eine Grundausstattung, damit Sie für möglichst viele Einsätze bei fast jedem Wetter gerüstet sind. Nur das Fahren bei Schnee und oder Eis würde ich nicht empfehlen – außer Sie haben ein Dreirad. Ansonsten müssen Sie auf die Öffentlichen zurückgreifen. Vielleicht sich aber auch einer Fahrgemeinschaft anschließen, oder Ihren Urlaub in diese Zeit legen. Was da an Kosten auf Sie zukommt, finden Sie weiter unten.

Mögen Sie keinen Sport, schlagen Sie hiermit mehrere Fliegen mit einer Klappe; Mobilität für kleines Geld, Sport und der auch noch umsonst und ein hohes Maß an Flexibilität. Hier nur so viel, Sie sollten sich sehr genau überlegen, wofür Sie bezüglich Fahrtkosten, Ihr Geld ausgeben. Mobilität ist eine der höchsten Kostenpunkte bei den Fixkosten. Deshalb setzte ich sie auch an zweite Stelle, gleich hinter die Wohnkosten. Und was kommt da auf Sie zu? Ich gehe nicht davon aus, dass Sie den Porsche unter den Rädern favorisieren, sondern sich fortbewegen wollen.

Kaufen Sie Ihr Fahrrad nicht im Discounter. Kaufen Sie es bei einem seriösen Fahrradhändler. Räder aus dem Discounter sind nur vormontiert und die Ausstattung, weil billig, ist auch billig. In aller Regel müssen Sie das Rad nach dem Kauf neu ausstatten, wollen Sie im Straßenverkehr nicht sterben. Ich persönlich halte es für unverantwortlich, dass es erlaubt ist, Fahrräder im Discounter zu verkaufen. Aber bitte.

Wenn Sie es dort kaufen, machen Sie sich darauf gefasst, dass sie viele Teile noch werden extra kaufen müssen. Ich gehe dabei davon aus, dass Sie es nicht für Sonntagsfahrten, sondern als reguläres Fahr- und Transportmittel einsetzen wollen.

Dann benötigen Sie in aller Regel vorn und hinten neue Bremsanlagen, nicht nur Bremsbacken. Die Billigbremsen sind einerseits nicht sehr robust, verziehen sich und die Bremsbacken sind sehr schnell abgefahren.

Sie benötigen vernünftige Handgriffe um Ihre Handgelenke und Arme nicht zu überlasten. Sind die Handgriffe ergonomisch und nicht zu hart? Oder haben Sie nach wenigen Stunden Handballenschmerzen, die am besten bis in die Schulter hinaufziehen? Die Bremsgriffe müssen an Ihre Handgröße und -haltung angepasst werden.

Dann benötigen Sie zwei Mäntel. Discounterräder haben keine unplattbaren Reifen, die

sind aber zwingend, wollen Sie nicht durchschnittlich alle drei Wochen Löcher flicken. Sie benötigen eine adäquate Klingel und die Beleuchtung dürfte auch extrem zu wünschen übrig lassen, weil sie einfach nicht hell genug ist.

Sind die Kurbeln der Pedale aus Plastik? Ups! Sind die Pedale nicht groß genug, so dass Sie abrutschen können? Doppelups! Haben Sie im schlimmsten Fall noch einen Dynamo? Viel Spaß beim Treten. Besonders bei Regen ein immerwährender Spaß. Also benötigen Sie externes Licht.

Und wie sieht es mit dem Sattel aus? Hängen Ihre Hinternbacken links und rechts runter oder ist er zu breit. Tolles Fahrgefühl, wenn Sie dauernd glauben, Sie setzen ein Häuflein ab.

Wenn Sie Ihr Rad für kleines Geld also im Discounter kaufen, machen Sie sich auf Anschaffungskosten von gut 1.000,- € gefasst, wenn Sie – mit der Zeit, weil Ihnen alles weh tut – die einzelnen Teile auswechseln.

Dazu kommen die Kosten von Zusatzausrüstung wie Regenkleidung, Korb oder Satteltaschen, Regenüberschuhe, Schutz- und Sicherheitsweste, Kilometerzähler bei Fußheberschwäche, Fahrradschloss, Rucksack, Kettenschmiermittel, externes Licht, Rohr oder Sattelstütze und Fahrradständer.

Und dann die Geometrie des Rahmens. Ich fahre zwischen 20 und 50 Kilometer am Tag in Hamburg. Hamburg ist nicht gerade für seine Fahrradfreundlichkeit bekannt, auch wenn der Senat sich bemüht. Wenn ich dort aufrecht säße, wie auf einem Stuhl, könnte ich bei unseren schlechten städtischen Straßen jeden Abend meine Bandscheiben zusammenfegen. Leicht vorgebeugt, dass so um die 20 Prozent des Gewichtes auf dem Lenker liegt, ist gut. Aber probieren Sie es aus, was für Sie optimal ist. Und was kostet nun der Spaß in einem guten Fahrradgeschäft? Ich gehe hier einmal vom teuersten Fall aus. Es gibt aber auch gute Gebrauchte, bei denen Sie dann allerdings auch das eine oder andere Teil austauschen müssen.

 

            Einstiegskosten im teuersten Fall

            Fahrrad neu                                                             um die            700,- €

            2 Unplattbare Reifen sind heute meist noch nicht Standard   100,. €

            Regenkleidung Winter                                                                     40,- €

            Regenkleidung Sommer                                                                 40,- €

            Korb                                                                                                    25,- €

            Wasserdichte Satteltaschen                                                           60,- €

            Regenüberschuhe                                                                           40,- €

            Schutz- und Sicherheitsweste                                                         5,- €

            Kilometerzähler bei Fußheberschwäche                                      15,- €

            Fahrradschloss                                                                                 35,- €

            Rucksack                                                                                           30,- €

            Kettenschmiermittel                                                                         10,- €

            externes Licht                                                                                   15,- €

            Rohr oder Sattelstütze                                                                     10,- €

            Fahrradständer,                                                                                40,- €

            Hosenbänder                                                                                      5,- €

            Handschuhe                                                                                      20,- €

            Gesamt                                                                                         1.190,- €

 

Fahrräder halten ewig und müssen nur selten in die Reparatur. Meines Wissens gibt es für sie keine Zeit bezüglich Steuer und Nutzungsdauer, wenn Sie es als Firmenfahrzeug einsetzen. Denn Finanzämter akzeptieren das Fahrrad zwischenzeitlich als Firmenfahrzeuge. Ich habe beispielsweise die Einprozentregelung. Dabei darf ich ein Prozent all meiner Fahrten privat tätigen. Dann kann ich alle Kosten zu hundert Prozent bei der Einkommensteuer geltend machen. Allerdings bin ich so viel unterwegs, dass ich selbst diese Regelung nicht nutze. Denn irgendwo komme ich immer an einem Discounter oder ähnlichem vorbei, wenn ich beruflich unterwegs bin. Und ich muss beruflich so viel fahren, dass ich ganz sicher keine Lust mehr habe, auch noch Ausfahrten zu machen.

Nutzen Sie das Rad allerdings über dieser Einprozentregelung, müssen Sie ein Fahrtenbuch führen. Alternativ ist es dann besser, sich ein zweites Fahrrad für den privaten Gebrauch anzuschaffen.

Kostenvergleich Auto ÖPNV Fahrrad

Zur besseren Übersicht, setze ich das Rad einmal mit 8 Jahren wie das Auto an. Kosten für das Rad: 1.190 / 8 = 148,75 / 12 = 12,40 €. Das heißt, das Rad kostet Sie gegenüber Auto, ÖPNV usw. nur 12,40 € / Monat. Da Räder sehr viel länger halten und in der Regel auch sehr viel billiger sind, sinkt dieser Betrag entsprechend. 

Ich weiß, das hinkt alles ein wenig, doch ich denke, die Relationen gehen aus diesen Darstellungen hervor.

 

Profitipp:  Fahrradgeschäft

Suchen Sie sich ein Fahrradgeschäft, welches auch eine angeschlossene Werkstatt hat. Dies haben allerdings praktisch alle Geschäfte. Oft gibt es auch Sonderangebote. Diese sind nicht schlecht, sondern oft einfach Ladenhüter aus den unterschiedlichsten Gründen. Andererseits kann es sein, dass der Händler Fahrräder als Sonderangebote ausweist, deren tatsächlicher Preis genauso hoch ist. Beim Verkaufsabschluss aber, schließt er die kostenlose Wartung nach sechs Wochen aus, weil es ein Sonderangebot sei. Tatsächlich ist es kein Sonderangebot, sondern er ist zu faul, die Wartung durchzuführen. So ist es mir schon mal passiert. So ein Händler ist nicht vertrauenswürdig – hier würde ich mein Fahrrad niemals in die Reparatur bringen, viel zu gefährlich. Aktuell habe ich aktuell ein, welches ein echtes Sonderangebot war. Es war eine Serie ‘für den kleineren Mann‘ – und wurde nicht gekauft, weil Männer offenbar Probleme haben, wenn sie ‘kleiner‘ sind. Da ich einen Meter sechzig klein bin und für diese Größe, wie ein Mann, relativ lange Beine habe, ist die Geometrie dieses Rades für mich optimal.

 

Kosten der Mobilität (in Hamburg) pro Monat.

Unterhaltskosten Auto                                           400,-

ÖPNV Kosten Fahrkarte Hamburg                      200,- €

Unterhaltskosten Fahrrad                                         10,- € (einschl. Reparaturkosten)

 

Ersparnis Auto / Fahrrad                390,- € / monatlich = 4.680,- / jährlich

Ersparnis ÖPNV / Fahrrad            190,- € / monatlich = 2.280,- €

 

Profitipp Zweitfahrrad

Da Ihr kleiner Liebling dennoch einmal in die Reparatur muss, ist es sinnvoll ein Zweitrad zu besitzen. Tatsächlich habe ich keines. Nach einer Woche ÖPNV bei einer Reparatur, weiß ich immer, was ich an meinem Gefährten habe. Auch bei Schnee und Eis bleibt mein Freund schön warm und trocken im Keller. Ich will ja keinen Bruch des Vorderrads riskieren (Das ich mehr Angst um mich und meine lahmen Knochen habe, verrate ich natürlich nicht 😉

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